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Instagram, TikTok und Co. sind schon lange nicht mehr nur Unterhaltungsplattformen – sie haben sich zu echten Shopping-Malls entwickelt. Man liket Produkte, speichert sie, kommentiert sie und kauft sie direkt in der App: Das ist Social Commerce. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Content und echten Geschäften. Dabei werden den Konsumenten und Marken neue Möglichkeiten eröffnet. Aber warum eigentlich? Und wie kann man den Hype für sein Unternehmen nutzen?
Was ist Social Commerce?
Social Commerce setzt sich aus Social Media und E-Commerce zusammen. Der Begriff beschreibt also den Verkauf von Produkten direkt über Social Media. Dabei findet die komplette Customer Journey innerhalb der gewählten Plattform statt und Social Media Content, Interaktionen und E-Commerce kommen nahtlos zusammen.
Woher kommt der Hype?
Social Commerce ist per se nicht neu – allerdings hat es mit der zunehmenden Nutzung von Smartphones, der TikTokisierung von Inhalten auf Social Media und einem veränderten Konsumverhalten einen Aufschwung erlebt.
Ein Blick nach China zeigt, wo auch in Europa die Reise hingehen könnte. In China ist Social Commerce schon lange Alltag. Plattformen, wie Douyin kombinieren soziale Netzwerke mit Shopping und Bezahlfunktionen. Vor allem Live-Shopping ist dort bereits sehr beliebt und zeigt, wie nützlich das Zusammenkommen von Content, Community und Commerce sein kann.
Warum funktioniert das?
Vor allem die jüngere Generation will bewerten, live dabei sein und konsumieren. Darum funktioniert Social Commerce so gut:
- Konsumenten vertrauen oft mehr auf Empfehlungen von Creatoren und Influencern als auf klassische Werbeanzeigen der Marken.
- Bei Social Commerce ist kein Wechsel zur Website nötig, denn der Kauf eines Produktes ist direkt über die jeweilige App möglich.
- Durch die Zusammenarbeit mit Influencern und Creatoren werden die Produkte nicht nur gezeigt, sondern in persönliche Erlebnisse und Geschichten eingebettet. Das macht den Kaufprozess emotional.
- Social Commerce ist eine weitere Antwort auf unsere schnelllebige Welt. Produkt gesehen, geliked, gekauft – ohne extra Wechsel zu einer weiteren Website.

Social Commerce bei TikTok und Co.
1. Instagram
Instagram wird zum mobilen Schaufenster: Mit Funktionen wie Instagram Shops, Produkt-Tags auf Fotos, Story-Stickern und dem “Explore”-Shopping-Bereich. Das Unternehmen informiert allerdings dazu, dass der Kaufvorgang direkt in der App derzeit nur in den USA verfügbar ist. Nutzer müssen also dennoch die Plattform verlassen, um ein Produkt kaufen zu können.
2. TikTok
Seit dem 31. März ist die Funktion “TikTok-Shop” in Deutschland verfügbar. Nutzer können nun direkt in der App Produkte bestellen, die Zahlungsdaten sind hinterlegt und der Kaufprozess kann über die Plattform abgewickelt werden.
3. YouTube
Auch die Video-Plattform YouTube bietet eine Shopping-Funktion an. Berechtigte Creator können ihre eigenen Produkte oder Produkte von anderen Marken bewerben, indem sie diese taggen. Neuerdings können die Produkte auch in einer Shopping-Kollektion zusammengefasst werden.
4. Pinterest
Pinterest Shopping funktioniert auf der Plattform über Produkt-Pins. Marken erstellen Pins und taggen darauf ihre Produkte. Ähnlich wie bei Instagram können die Produkte gespeichert (gepinnt) oder direkt gekauft werden. Allerdings bietet Pinterest kein integriertes Checkout-System an, sodass der Nutzer trotzdem auf die Website geleitet wird.
5. Snapchat
Die Shopping Features bei Snapchat sind in Deutschland aktuell nur eingeschränkt nutzbar. Spannend ist allerdings, dass die Plattform nicht nur Shopping und Commerce verbindet, sondern auch noch AR (Augmented Reality) mit ins Spiel bringt. Mit Shopping Lenses können Nutzer die Produkte in Echtzeit virtuell testen und direkt über die Plattform kaufen.
Vorteile von Social Commerce
Die Vorteile von Social Commerce liegen auf der Hand:
- Conversion-Push: Weniger Klicks führen zu mehr Käufen bei den Nutzern.
- Höhere Reichweite: Die Produkte tauchen in Feeds, Stories oder in Live-Streams auf und werden dadurch von der Zielgruppe noch schneller entdeckt.
- Mehr Engagement: Durch Interaktion in Echtzeit, zum Beispiel bei Live Shopping Events oder Produktumfragen.
- Personalisierung: Auch beim Social Commerce spielt euch der Algorithmus in die Karten und empfiehlt der Zielgruppe personalisierte Produkte.
- Kundennähe: Für die Produkte gibt es direktes Feedback – auf das wiederum direkt reagiert werden kann.
Fazit: Der Warenkorb ist nur einen Swipe entfernt
Ist Social Commerce wirklich noch ein Hype? Wir denken, dass es nur die logische Weiterentwicklung des veränderten Konsumverhaltens ist. Obwohl einige Features in Deutschland noch nicht verfügbar sind, werden sie das Verhalten der Nutzer noch weiter verändern. Wenn ihr mit eurer Marke auf den relevanten Plattformen aktiv seid, echten Mehrwert bietet und authentisch kommuniziert, habt ihr eine echte Chance Verkäufe zu generieren.
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